Zu meinem Geburtstag erhielt ich von einer Freundin einen handgeschriebenen Brief und dies war tatsächlich das schönste Geschenk an diesem Tag. Echt jetzt?
Ja wann nimmt man sich denn tatsächlich noch soviel Zeit, setzt sich hin und schreibt mit einem Füller auf ein schönes Briefpapier?

Im digitalen Zeitalter ist das wirklich was ganz besonderes. Eine lapidare Nachricht mit „Happy Birthday“ hin zu klicken ist viel schneller und einfacher – und sorry ,so viel unpersönlicher und herzloser.
Aber was macht das Schreiben von Briefen so besonders? Was sagt es über mich als Schreiber und was sagt es zu meinem Bezug zum Empfänger aus? Allein schon die Tatsache das ich beim Schreiben eines Briefes nicht auf eine bestimmte Anzahl von Zeichen begrenzt bin wie das bei einer SMS der Fall ist, gibt mir schon eine gewisse Freiheit. Die Freiheit mich so auszudrücken wie ich es mag und nicht wie es mir irgendein Programm vorgibt.
Wenn ich so viel Freiheit habe, dann muss ich mir doch auch tatsächlich Gedanken darüber machen, was ich da schreiben will. Denn fast hätte ich es vergessen, ich muss mich wirklich ganz und gar auf meine Worte verlassen, denn “lustige Emojis” kann ich nicht wirklich gut zeichnen.
Geschrieben habe ich immer schon gerne, auch Briefe und so habe ich mich denn auch wieder mal selbst hingesetzt und einen Brief geschrieben. Das Ergebnis war faszinierend. Es hat mir Spaß gemacht und ich hatte das Gefühl meine Gedanken wirklich los zu werden. Vor allem hatte ich den Eindruck, die Empfängerin in der Tat persönlich anzuschreiben, ihr richtig mitzuteilen was ich ihr sagen möchte.
Ich will nun wieder öfter Briefe von Hand, auf echtem Papier schreiben, die dann mit der Post verschickt werden. Die Zeit die ich investiert habe hat sich gelohnt. Anders als beim Schreiben am PC oder Handy war ich hinterher entspannt und hatte das Gefühl wirklich etwas schönes gemacht zu haben.
Hallo Sandra, das geht mir genauso. Bis vor wenigen Jahren habe ich mich zum Geburtstag am meisten über je einen Brief meines Opas und Onkels gefreut. Handgeschrieben. Es ist schön, etwas richtig in der Hand zu haben und einen Satz nochmal zu lesen. Die Zeit, die andere für den Brief geopfert haben, war das schönste Geschenk. In heutiger Zeit umso wertvoller. Leider sind beide verstorben, aber ich führe die Tradition fort und schreibe zu Geburtstagen oder an Weihnachten immer noch Briefe. Und das wird sehr geschätzt.
Viele Grüße von Stefan
Hallo Stefan,
vielen Dank für dein Kommentar. Das Briefe schreiben zur Tradition werden zu lassen finde ich eine sehr schöne Idee, das hat etwas.
Herzliche Grüße
Sandra